Mit Zukunftsprogramm 2020 ist LBS gut durch die Euro-Krise gekommen

06.12.2017

LBS Westdeutsche Landesbausparkasse

„Von der Staats- und Finanzkrise hat sich die deutsche Wirtschaft noch nicht vollständig erholt.“ Mit diesen Worten hat Jörg Münning, Vorstandsvorsitzender der LBS Westdeutsche Landesbausparkasse, beim Business Breakfast die Folgen der Euro-Krise und Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank kommentiert. Gemeinsam mit Dr. Thomas Robbers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH, begrüßte er am Mittwochmorgen zirka 120 Gäste.

Münning bewertete die Maßnahmen zur Euro-Rettung als schweren politischen Markteingriff. „Ich glaube, die uns da reingeführt haben, wissen selbst noch nicht, wie man da wieder rauskommt.“ Die ökonomisch und unternehmerisch schwierige Situation „macht nicht nur den Finanzdienstleistern zu schaffen“.

Die Herausforderung für das Geschäftsmodell einer Bausparkasse: „Wir versprechen den Darlehenszins bei Vertragsabschluss. Doch der Zins aus der Vergangenheit ist heute so hoch, dass der Kunde das Darlehen nicht mehr abnimmt“, sagte Münning. Auf der anderen Seite bekäme der Kunde beim Bausparvertrag einen zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses niedrigen Einlagenzins, der durch die EZB-Nullzinspolitik plötzlich zum super Anlagezins mutiert.“

In ein äußert positives Licht stellte Münning das Zukunftsprogramm „LBS 2020“, dessen strategische Ziele – geprägt von Konsolidierungsmaßnahmen – bereits „zwei Jahre früher als geplant“ erreicht worden seien. „Wir haben das Haus innerbetrieblich völlig umgebaut, neu strukturiert und uns strategisch neu sortiert“. Ein wesentlicher Leitsatz laute: Sicherung des Unternehmenswertes mit einer langfristigen Rentabilität und einer ausgewogenen Risikokultur.

Der LBS West mit ihren ca. 550 Mitarbeitern in Münster, die mit zwei Millionen Kunden und 2,5 Millionen Verträgen größte öffentliche-rechtliche Bausparkasse Deutschlands ist, sei „ganz gut“ durch die schwierige Zeit gekommen. „2016 haben wir 12,4 Millionen Euro Gewinn ausgewiesen, 2017 wird der Gewinn voraussichtlich ansteigen.“ Die Bilanzsumme liege Ende des Jahres bei fast 14 Milliarden Euro bei einem Marktanteil von 39 Prozent.

Nach dem abgeschlossenen Zukunftsprogramm gelte es, sich weiterzuentwickeln. Schwerpunkte bis 2023 seien werthaltiges Marktwachstum, konsequente Finanzierungsorientierung und die Integration der Digitalisierung in das bestehende Geschäftsmodell. Trotz der guten Zahlen könne es mit der Nullzinspolitik nicht weitergehen. Gleichwohl gebe es aus Kundensicht auch eine gute Nachricht: Der Kernnutzen des Bausparens, also Wohnvorsorge durch Zinssicherung, war noch nie so hoch wie jetzt.